Muraho! An dieser Stelle nochmal Hallo und vielen Dank für dein Interesse an meinem Auslandsjahr in Rwanda. Doch warum bin ich hier, was mache ich eigentlich und wie hat das alles funktioniert? Hier gibt es ein paar Antworten und Fakten rund um meinen Freiwilligendienst.

Das weltwärts-Programm

Ich bin im Zuge des weltwärts-Programms in Rwanda. Dieses ist ein Freiwilligendienst, der jungen Menschen die Möglichkeit bietet, für einen bestimmten Zeitraum im Ausland zu arbeiten und sich sozial zu engagieren. Es wird von der deutschen Bundesregierung gefördert und richtet sich vor allem an Personen zwischen 18 und 28 Jahren. 

Die Freiwilligen können in verschiedenen Bereichen tätig werden, wie zum Beispiel in der Bildung, im Umweltschutz, in der Gesundheitsversorgung oder in der sozialen Arbeit. Das Programm fördert interkulturellen Austausch und persönliche Entwicklung, indem es den Teilnehmern ermöglicht, neue Kulturen kennenzulernen und ihre Sprachkenntnisse zu verbessern.

Die Freiwilligen erhalten während ihres Aufenthalts Unterstützung, darunter eine finanzielle Förderung, Unterkunft und Verpflegung. Ziel des Programms ist es, das Verständnis zwischen den Kulturen zu fördern und die Freiwilligen in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung zu unterstützen. 

Dabei dient weltwärts als eine Art Dachorganisation, das tatsächliche Auslandsjahr wird hauptsächlich von vielen kleineren, in Deutschland verteilten Organisationen durchgeführt.

artefact gGmbH

Meine Organisation ist die artefact gGmbH in Glücksburg. Dieses Zentrum für nachhaltige Entwicklung dient als Bildungsort für Kinder, Jugendliche und Erwachsene und bringt ihnen in verschiedenen Bereichen wie z. B. Stromversorgung, Bauwesen und Lebensmittelerzeugung alternative Möglichkeiten und Lebensweisen bei. Das alles findet auf einem großen Gelände statt, so dass Theorie und Praxis direkt zusammengeführt werden. Zudem gibt es ein Gästehaus, so dass sich artefact ideal für die Dauer von einigen Tagen anbietet.

Abseits der Bildungsaspekte führt artefact auch Freiwilligendienste im Sinne des weltwärts-Programms durch. Dabei geht es nicht nur von Deutschland in die Welt (sog. Nord-Süd-Freiwillige), sondern auch den umgekehrten Weg (Süd-Nord-Freiwillige).

Als Vorbereitung und das gegenseitige Kennenlernen gab es einige Seminare, in denen wir uns mit der Geschichte, Kultur, Gesellschaft und uns selbst auseinandergesetzt haben. Auf diese Weise bekam man gut erste Eindrücke und eine Vorstellung von seinem Einsatzort. Jedoch geht es bei artefact nicht nur nach Rwanda. Auch in Uganda, Kenia, Namibia und Rumänien sind einige von uns unterwegs.

Dieses Jahr sind abseits von mir noch drei weitere Freiwillige von artefact in Rwanda. Zum einen Helene, mit der ich eine WG führe, als auch Luisa und Rio, welche ebenfalls einer Zweier-WG haben, jedoch am anderen Ende der Stadt. Darüber hinaus sind durch andere Organisationen noch weitere deutsche Freiwillige in Rwanda, mit denen ich auch viel Zeit verbringe.

Meine Einsatzstelle

Ich werde hauptsächlich in Kigali, der Hauptstadt und dem Zentrum Rwandas, sein. Hier arbeite ich 4-5 Tage die Woche bei Arcos Network, einer Nachhaltigkeits- und Entwicklungsorganisation. Mit über 200 Mitarbeitenden ist Arcos eine sehr große und international vernetzte NGO mit diversen Projekten in ganz Rwanda sowie einigen Nachbarländern. Die Bandbreite an Vorhaben geht dabei von klassischem Regenwaldschutz über die Etablierung von nachhaltigen Methoden in der Landwirtschaft und der Errichtung erneuerbarer Energiequellen bis hin zur Bildungsarbeit und Bewusstseinsschaffung. Dabei bin ich zu Teilen im Büro, zu Teilen aber auch draußen im Feld. Mein Studium zum Stadtplaner mit einem breiten Wissenspektrum in nachhaltigen, umwelttechnischen und sozial-gesellschaftlichen Bereichen hilft mir dabei, einen Anteil an der Arbeit von Arcos leisten zu können.

Disclaimer

Zuletzt möchte ich einmal kurz betonen, dass die Berichte und Fotos hier auf dem Blog eine sehr subjektive Erfahrung meinerseits darstellen. Es kann gut sein, dass andere Menschen Kigali und Rwanda unterschiedlich aufnehmen, dennoch versuche ich eine größtmögliche Objektivität darzulegen. 

Des Weiteren möchte ich hier nochmal kurz wiederholen, dass ich das nächste Jahr hauptsächlich in Kigali bin. Die Umstände in so einer modernen Metropole sind nochmal gänzlich andere, als ich sie auf dem Land antreffen würde. Insbesondere die Berichte im Reiter "How to Rwanda" sind demnach, wenn nicht anders benannt, stark auf Kigali gepolt. In anderen Regionen können sich die Situationen unterscheiden.