How to Rwanda

Hier schreibe ich über diverse Themen, die mich in diesem Jahr begegnen. Es geht über den Verkehr, das Essen, die Landschaft und vieles mehr. Einiges davon wird bereits im Wochenbuch erwähnt aber hier nochmal ausführlicher thematisiert. Auch hier nochmal der Hinweis, dass ich hauptsächlich in Kigali unterwegs bin. Die Gegebenheiten dort können im Vergleich zu ländlichen Gegenden nochml stark variieren, dennoch hoffe ich, ein gutes Bild von meinem Leben zu teilen.

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Motos und der Verkehr

Der Verkehr als solches
Ja, der Verkehr. Ein sehr spannendes, spaßiges aber auch wildes Thema. Zum einen ist da der Verkehrsfluss, welcher im Vergleich mit dem gewohnten deutschen Bild deutlich unstrukturierter, situationsabhängiger und stressiger wirkt. Unzählige Autos, Motorräder, LKW, Busse, Fahrräder und Fußgänger:innen tummeln sich auf den Straßen, überholen sich gegenseitig auf allen Seiten und fahren gefühlt wie sie wollen. Zebrastreifen sind eher Empfehlungen als richtige Verkehrselemente, Ampeln gibt es nur wenige und Rechts vor Links ist auch eher ein Fremdwort. Dieses „Chaos“ ist jedoch nur auf den ersten Blick eines.
Relativ schnell wird klar, dass der Verkehrsfluss ein viel mehr organisches Wesen ist, was jederzeit die optimale Situation annimmt und allen Verkehrsteilnehmenden die in dem Moment beste Gelegenheit bietet. Besonders auffällig daran finde ich die Gelassenheit aller Menschen. Pausenlos wird knapp vor jemand anderem eingeschert, die Vorfahrt genommen, abrupt abgebremst oder die Fahrspur. Doch anstatt wild zu gestikulieren, zu hupen und sich lauthals zu beschweren, wie das in Deutschland der Fall wäre, gehen alle sehr relaxed mit der Situation um. Es gibt keinerlei böse Miene, Beschimpfungen oder ähnliches. 
Dieses Zusammenspiel zwischen der einerseits sehr wilden Fahrweise, anderseits der Entspanntheit der Verkehrsteilnehmenden ist eine faszinierende und nur schwer zu beschreibende Erfahrung. Ich kann jedoch sagen, dass ich diese Art sehr angenehm finde.

Mit Motos durch die Stadt
Motos sind in der Regel das Verkehrsmittel der Wahl. Diese Motorradtaxen, von denen es etwa 40.000 in Kigali gibt, fahren Tag und Nacht durch die ganze Stadt. Bei Bedarf winkt man eines wie ein klassisches Taxi zu sich. Dabei sind so so zahlreich, dass es in der Regel keine 10 Sekunden dauert, bis eines vor einem hält.Nach kurzem Gespräch, wo es hingehen soll, kommt die Verhandlung um den Preis. Gerade als weiße Person hört man zuerst absurde Zahlen, doch mit der Zeit weiß man, wie viel für eine Strecke gerechtfertigt ist. Regen, Nacht oder Stadtviertel können den Preis dabei noch nach oben treiben. Eine große Hilfe ist dabei, statt auf Englisch auf Kinyarwanda zu reden und zu feilschen. So wird den Motofahrern schnell klar, dass man nicht nur Tourist ist, sondern hier lebt und sich auf das Land einlässt. In der Regel zahle ich, je nach Ziel, zwischen 700 und 1500 RWF, was 50ct bis 1,10 € entspricht.
Hat man sich auf einen Preis geeinigt, kommt der spaßige Teil. Man zieht den Helm auf, setzt sich hinten aufs Motorrad und los geht’s. In Windeseile fährt das Moto durch die Straßen und bringt dich zum Ziel. Aufgrund der Kompaktheit ist man dabei deutlich schneller unterwegs als in Autos oder Bussen, da sich überall durchgeschlängelt und stets die schnellstmögliche Route genommen werden kann. Für mich jedes Mal ein Highlight. Alt-Volunteers merkten bereits an, dass ihnen diese Art der Fortbewegung in Deutschland fehlen wird. Ich kann es komplett nachvollziehen.

Überlandfahrten
Motos sind die Hauptverkehrsart für innerstädtische Reisen, möchte man jedoch in andere Städte und Regionen fällt die Wahl auf Busse. Diese relativ kleinen Fahrzeuge haben etwa Platz für 12-25 Passagiere. Insbesondere für Menschen in meiner Größe existiert das Wort Beinfreiheit lediglich im Land der Wünsche.
Autobahnen gibt es in Rwanda nicht, stattdessen über Landstraßen gefahren. Diese sind meistens gut ausgebaut, aufgrund der vielerorts vorhandenen extremen Topographie fährt man jedoch stundenlang Serpentinen hoch und wieder runter. Für eine Strecke von 270km von Kigali an den südlichen Kivusee im Westen muss man daher gute acht Stunden in Kauf nehmen. Klar, das dauert. Aber so sieht man auch schön was von Rwanda. Und die Aussichten sind, wie man sich vorstellen kann, einfach sensationell.

Kleiner Funfact nochmal zum Verkehr: Offenbar hat Toyota hier fast eine Monopolstellung. Locker 80% der Autos gehören dieser Marke an, es folgen Kia und Mitsubishi. Ganz selten sieht man mal VW oder Mercedes. (Schätzung nach eigenem Ermessen)
 

Motofahren bei Nacht

Motofahren bei Nacht

Minibus für Überlandfahrten

Handynummer

Eine ruandische Handynummer ist ein sehr wichtiges Werkzeug im Alltag, welches die Möglichkeit zum Telefonieren und den Zugang ins Internet bei weitem übersteigt. So hat die Nummer einen finanziellen Speicher, so dass es wie eine Art zweites Bankkonto fungiert. Das Geld auf diesem Speicher kann man unter anderem sowohl an Freunde als auch an Motofahrer schicken oder als Zahlungsmittel für bspw. eine Restaurantrechnung verwenden. Genauso kann man bspw. auch Rückgeld auf diese Weise bekommen. Auch neue Internetflats oder Anrufe bezahlt man darüber, sowie die Stromrechnung oder (wenn man es hat) WLAN für zuhause. Aufladen kann man das Geldkonto an unzähligen Straßenständen. Auf den ersten Blick etwas verwirrend, stellt sich dieses System als Art Schweizer Taschenmesser für jegliche Situationen heraus. 

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